"Mein Beruf ist mein Hobby"
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Schon als Kind saß Manfred Zitzelsberger
hinten im Goggo und flitzte mit seinem Vater durch die Straßen. Damals
noch zuständig für den Benzinhahn auf der Hutablage, fährt
er seine Goggos heute am Liebsten selbst.
Pflege, Wartung, Reparatur – die Goggo- und Glas-Fahrzeuge der Familie
Zitzelsberger nehmen viel Zeit in Anspruch. Zeit, die Manfred Zitzelsberger
gerne investiert. Schon von klein auf ist er leidenschaftlicher Fan der Fahrzeuge.
Sein Vater, Mitarbeiter der Hans Glas GmbH, hat ihn mit seiner Begeisterung
für die Kleinstfahrzeuge angesteckt. Seine Aufgabe damals war es, den
Benzinhahn hinter der Rückbank auf der sogenannten Hutablage aufzuschrauben.
Ein wesentlicher Schritt, um das Goggo in Gang zu bringen - denn von hieraus
fließt der Treibstoff direkt in den Vergaser und treibt den darunter
liegenden Motor an.
Heute nennt Zitzelsberger fünf Goggo- und Glasfahrzeuge sein Eigen: "Mit
einem Goggomobil Coupé fing es an. Dann kamen noch ein Goggoroller,
ein Glas 1300 GT, ein ISAR T700 und ein Glas 1004 CL dazu. Letzterer muss
aber erst noch fertig restauriert werden." Ein Lieblings-Goggo gibt es
nicht, denn all seine Fahrzeuge sind jedes für sich etwas „Besonderes“.
Seine Frau und seine Kinder teilen diese Leidenschaft mit ihm. "Das freut
mich sehr", sagt Zitzelsberger. "Die Organisation eines Megaevents
wie „60 Jahre Goggomobil“ in Dingolfing, das dieses Jahr stattfand,
wäre für mich ansonsten kaum möglich."
Neben der Organisation von Veranstaltungen und der Pflege seiner eigenen Fahrzeuge
trifft sich Zitzelsberger mit der Goggo- und Glas-Fahrer-Gemeinschaft einmal
im Monat zum Stammtisch. "Dort führen wir sogenannte Benzingespräche.
Es geht um technische Dinge unserer historisch erhaltenswerten „Kulturgüter“,
sagt Zitzelsberger.
Von April bis Oktober fährt er außerdem jeden Tag mit einem Oldtimer
in die Arbeit. Als Ausbilder für Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker
restauriert er zusammen mit den Auszubildenden auch Oldtimer für die
BMW Group Classic. "Momentan arbeiten wir an einem BMW/Glas 1600 GT Cabrio,
einem Prototyp aus dem Jahr 1967, der damals sogar an die Familie Quandt,
unsere Hauptaktionäre, ausgeliefert wurde", so Zitzelsberger. "Mein
Beruf ist also mein Hobby, oder ist es umgekehrt? Ich weiß es nicht
mehr!"
Eine Liebe, die nicht rostet: Als Kind saß Manfred Zitzelsberger
hinten im Goggo seines Vaters, heute besitzt er selbst fünf Modelle.
Manfred Zitzelsberger mit seinem Goggo beim "60 Jahre
Goggomobil"-Autokorso, ein Event, das er selbst mit organisiert hat.